Verstopfung

Was ist eine Verstopfung?

Verstopfung, auch als Obstipation bezeichnet, ist die Unfähigkeit Stuhl auszuscheiden. Die Frage, wie oft ein Kind Stuhlgang haben sollte, ist individuell unterschiedlich. Es kann jeden Tag passieren, aber auch manchmal erst nach 3 Tagen. Bei Säuglingen, die ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden, kann es normal sein, dass bis zur 6 Tagen kein Stuhlgang ausgeschieden wird. Bei Säuglingen, die ausschließlich Kuhmilch bekommen, kann dieser Zeitrahmen 3-4 Tage betragen.  Entscheidend ist die Konsistenz des Stuhls und die einfache und ungehinderte Ausscheidung. Grundsätzlich gilt, je ballaststoffreicher die Ernährung desto höher die Stuhlgangfrequenz.

Bei Verstopfung ist die Ausscheidung mit starken Schmerzen verbunden und bei einigen Kindern ist diese Ausscheidung überhaupt nicht mehr möglich. Dem Stuhl wird während der Darmpassage zu viel Wasser entzogen. Dies ist bedingt durch eine geringe Flüssigkeit Aufnahme und zu wenig ballaststoffreiche Ernährung. Durch die längere Verweildauer des Stuhls im Darmbereich verhärtet sich der Stuhl zusätzlich. Das Ganze führt sehr oft zu einem negativen Kreislauf. Schmerzen verhindern eine Ausscheidung und führen dazu, dass der Stuhl noch mehr verhärtet und sich noch mehr Stuhl anstaut.

Was sind die Komplikationen?

Staut sich der Stuhl sehr weit im Darm hinab und sehr lange, dann kann dies zu starken Bauchschmerzen führen. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Der Appetit lässt nach. Paradoxerweise kann es auch zu einem unkontrollierten Durchfall kommen. Dies entsteht dadurch, dass die Flüssigkeit um den verhärteten Stuhl fließt und den Durchfall verursacht. Dieser Durchfall entwickelt sich nach einer länger bestehenden Verstopfung. In einigen, aber sehr seltenen Fällen, kann eine starke und chronische Verstopfung zu einem kompletten Darmverschluss (Illeus) führen. Dies stellt dann einen chirurgischen Notfall dar und ist mit Lebensgefahr verbunden.

Wie ist die Therapie?

Bei einer schon länger bestehenden Verstopfung ist der 1. Therapieschritt den Stuhl aus dem unterem Darmbereich zu lösen. Dies kann ambulant durch eine „Einfuhr“ geschehen. Hierbei wird rektal eine medikamentöse Gleitflüssigkeit in dem Rektum eingeführt. Ist diese Methode nicht erfolgreich, muss das Mittel höher in dem Darm eingeführt werden, möglicherweise auch mehrmals. Dies sollte stationär erfolgen.

Der 2. Therapieschritt besteht in der Einnahme von oralen Medikamenten, damit der nachkommende Stuhl weich bleibt. Dies geschieht über einige Wochen.

Der 3. Therapieschritt besteht darin, dem Kind beizubringen den Stuhl nicht zurückzuhalten, wenn dieses Verhalten im Vordergrund stand. Außerdem müssen die Eltern darauf achten, dass die Kinder viel trinken und eine ballaststoffreiche Nahrung zu sich nehmen: wie z. B. viel Obst, viel Gemüse, Vollkornprodukte und insbesondere kein Weißbrot, wenig Schokolade und Süßigkeiten.

Dr. med. Ahmad Zia, M.D.
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